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Idiosynkrasie – der soziologische Background von Stellenbeschreibungen

Die Stellenanzeigen im Zeitalter des Fachkräftemangels ändern sich und es gibt neue, oder auch wiederkehrende Empfehlungen, wie diese besonders erfolgsversprechend geschrieben werden müssen, damit sich im War of Talent die „richtigen“ Personen bewerben. Dabei etabliert sich das Konzept der idiosynkratischen Stellenbildung – welches konkret eine Fokusverschiebung weg von der Aufgabenbeschreibung hin zu den Potenzial- und Qualifikationsprofil meint.[1]


Eine spannende Idee, schaut man sich den Effekt an, der sich dahinter versteckt. Doch um was geht es genau: Idiosynkrasie bezeichnet strukturell gültige Verhaltensmerkmale eines Individuums oder auch einer Gruppe. Ursprünglich war der Begriff mit der Beschreibung einer Abneigung, einer Aversion gemeint, später wurde Idiosynkrasie als Eigentümlichkeit einer Gruppe verstanden. Eine alte Idee, denn das Sinus Institut, 1980 gegründet, gehört zu den etablierten Instituten, welches sich mit sozialwissenschaftlichen Gesellschaftsanalysen beschäftigt. Daraus abgeleitet haben sich die Sinus-Milieu-Modelle, die sich für verschiedene Verwendungszwecke eignen. Dabei umfassen die Milieubeschreibungen deskriptive Beschreibungen einer Personengruppe und beziehen davon abgeleitet auch Beschreibungen ein, wie die geeignete Ansprache, die Touchpoints und entsprechende Themengebiete der einzelnen Milieus.[2]


Der Transfer des Konzepts einer idiosynkratischen Stellenbeschreibung auf die moderne Arbeitswelt ist mit dem Hintergrund des Milieuverständnisses demnach auf zwei Ebenen erfolgsversprechend.

Zum Einen kann es dem suchenden Unternehmen so gelingen, die MitarbeiterInnen in ihren Ansichten und Motiven so zu beschreiben. Dies führt dazu, dass sich diese als Ganzes „gesehen“ fühlen und sich auch im Verständnis ihrer persönlichen Ansichten wieder finden.


Die zweite sehr wirksame Ebene ist dabei, dass sich die zukünftigen Mitarbeitenden sicher in ihrer Rolle fühlen, da sie sich nicht auf potenzielle Aufgaben fokussieren, sondern sich mit ihren als bereits wirksam empfunden Qualifikationen bewerben.


Beide Ebenen entsprechen dabei dem Verständnis eines agilen Mindsets. Besonders angesprochen wird dabei der Bereich der Wertschätzung, sowie der Bereich der Selbstwirksamkeit.

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